das feuer
die R84 war für mehr als 17 jahre ein bestandteil der rigaer straße, der durch das feuer am 28.05.2007 aufgehört hat zu existieren. laut aussage der kripo sind die ermitlungen zur brandursache abgeschlossen. es steht fest, daß das feuer in einem abgeschlossenen raum auf dem dachboden ausgebrochen ist, der als siebdruckraum genutzt wurde. weiterhin wurden keine rückstände von brandbeschleunigern gefunden und der auslöser des feuers soll ein kurzschluss in den leitungen oder in geräten gewesen sein, die sich dort in dem dachbodenraum befunden haben.
nach dem brand
nach
anfänglich guter soli-arbeit ist bei vielen ex-bewohnerInnen schnell die
ernüchterung eingetreten. nach einigen monaten intensiver suche nach einer
schnellen lösung mußte festgestellt werden, daß diese nicht
in aussicht ist. insbesondere die rechtliche situation gestaltete sich erheblich
komplizierter als erwartet. ein weiteres problem waren die differenzen im politischen
kontext, welche zu einer zersplitterung der ex-bewohnerschaft sorgte.
so wurde auf dem letzten plenum ende november 07 beschlossen, die verträge
gegen eine zahlung von 84.000 euro gesamtsumme aufzulösen. die verhandlungen
mit dem hausbesitzer gestalteten sich als schwierig, er drohte uns gerichtlich
die verträge nehmen zu wollen. laut unserem anwalt hätten diese feststellungsklagen
zum großteil erfolg gehabt. zusätzlich hätten wir natürlich
auch gewisse hausratsbeseitigungskosten in fünfstelliger höhe zu tragen,
wenn wir die klagen verlieren würden. die rechtlich instabile situation
der verträge, der finanzielle druck der klagen, sowie die tatsache, daß
es keine homogene gruppe gab, die die R84 von den nichtzurückkehrenden
übernehmen wollte, waren wohl für viele der insgesamt 19 vertragsinhaberInnen
auslöser ihrer entscheidung. die meisten der vertragsinhaberInnen haben
das geld in ein R84-memorial-fond eingezahlt, woraus zinslose direktkredite
für hausprojekte in friedrichshain angeboten werden.
die zukunft
duch die bereitschaft, das geld linker infrastruktur bereit zu stellen und durch die aktivitäten einiger ehemaliger bewohnerInnen der R84 in anderen bzw. neuen projekten und hausgemeinschaften, ist die R84 nicht tot. sie lebt als erfahrung in vielen von uns weiter und hilft bei unseren neuen aufgaben auf der suche nach freiräumen. den weiterhin bedrohten freiräumen im kiez, insbesonders der R94, R78, L34, XB, infoladen, L14 und dem convoi-wagenplatz, wünschen wir viel kraft und hoffen das sie bestehen bleiben.
eure R84.