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Wardin: "Konfrontation bewußt provoziert"

Schwere Vorwürfe gegen 'militante Kreise in der Kreuzberger Instandbesetzer-Szene' erhebt Peter Wardin, Kreisgeschäftsführer und Fraktionsvorsitzender der Kreuzberger SPD:

Die Instandbesetzung des Fraenkelufers 48 sei bewußt inszeniert worden, um Krawalle mit der Polizei zu provozieren. Wardin: 'Gerade das Fraenkelufer 43 war Teil einer umfassenden Konzeption zur Lösung des lnstandbesetzer-Problems'.

Die "Konzeption" war am vergangenen Donnerstag, zwei Tage vor den ersten blutigen Krawallen zwischen lnnensenator, Bausenator und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) abgestimmt worden. Dem ABEND erläuterte der SPD-Fraktionschef die darin enthaltenen Lösungsvorschläge:

- Legalisierung durch Miet-, Nutzungs-, Duldungs- oder andere Verträge für die Instandbesetzer.

- Wohnraumersatz für Instandbesetzer, die in Häusern sitzen, für die Finanzierung und Modernisierung schon gesichert sind.

Kurzfristige Winterfestmachung für alle besetzten leerstehenden Objekte..

- Verschärfte Ausführungsvorschriften zur Zweckentfremdungsverordnung, mit der das Landesamt für Wohnungswesen oft zu lasch umging.

Vermieter soll vorerst das "Sozialpädagogische Institut der Arbeiterwohlfahrt" werden. Ein Vertrag mit dem Land Berlin sowie die Unterstützung von Architekten, Sozialrechtlern und Planern und weiteren Fachleuten soll helfen, dafür zu sorgen, daß:

- Entmietung von 198l an nur noch dann möglich ist, wenn die Modernisierung finanziell gesichert ist;

- Wohnungen eines Hauses möglichst nacheinander statt alle gleichzeitig modernisiert werden.

Gis-

 

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