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Nach der Räumung des Breitscheidplatzes flüchteten die Demonstranten nach Osten und Westen und trafen sich später wieder auf dem Kudamm. Nicht nur, daß die Kundgebung an der Gedächtniskirche verhindert werden sollte sondern es sollte auch jegliche Ansammlung im Bereich der City mit Hilfe von Wasserwerfern, massivem Knüppeleinsatz und Einsatz von Zivilpolizisten und -prüglern vereitelt werden: der einfache Gummiknüppel genügt nicht mehr. Es muß schon ein Heer von Polizisten mit Kampfanzug, langem Holzknüppel und Tränengasgranaten sein, was die "Ruhe und Ordnung" wieder herzustellen in der Lage ist. Es geht dabei nicht mehr um ein angemessenes Verhalten seitens des staatlichen Gewaltmonopols gegenüber dem berechtigten Protest von empörten Demonstranten, sondern ums "Tothauen, Niederringen, Mus aus dir machen"

Man fragt sich, WER die Gewalt sät, und nicht nur in Worten

"Die Demonstration setzte sich den Kudamm hinauf in Bewegung. Die ca. 3000 Leute wurden von der Polizei aufgehalten, es ging wieder zurück, es wurde wieder umgekehrt. Die Polizei zog immer stärkere Polizeikräfte, die mit Helm, Schild und Gummiknüppel - bzw. eine Spezialeinheit der Polizei, die mit ca. 1.80 m langen Prügeln ausgestattet war - zusammen. Die Demo kam nicht mehr vor noch zurück. Die Staatsgewalt klopfte provokativ auf ihre Schilder, setzte vereinzelt Tränengas ein. Ich hatte Angst und Wut. Wir waren eingekesselt. In dem Moment setzte sich die Prügelmaschinerie blitzartig in Gang. Ich kam nicht weg, Panik brach aus. Ich bekam einen Schlag auf den

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